- Behindertenrechte
Es gibt einen Grund zu feiern: Johanna Mang, langjährige Licht für die Welt Mitarbeiterin, wurde das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen! Damit wurde sie für ihren unermüdlichen Einsatz für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen geehrt.
Ehre, wem Ehre gebührt
Es gibt nicht viele Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine staatliche Auszeichnung bekommen. Dafür muss man „für die Republik Österreich hervorragende gemeinnützige Leistungen vollbracht und ausgezeichnete Dienste geleistet haben“, wie auf der Seite des Bundesministeriums nachzulesen ist. Dass Johanna Mang dies getan hat – und immer noch tut – steht außer Frage.
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Einblick in das Wirken dieser besonderen Frau.
Amnesty statt Tanzkurs
Die Weichen für Johanna Mangs gesellschaftspolitischen Einsatz wurden schon in jungen Jahren gestellt: Früh schloss sie sich einer Pfadfindergruppe an. Mit 16 Jahren gründete sie, statt in die Tanzschule zu gehen, lieber eine Amnesty Gruppe. In der Schulzeit wurde sie mehrfach Zeugin, wie auf schwächere Mitschüler*innen losgegangen wurde. Das prägte sie.
Aus heutiger Sicht würde sich Johanna Mang noch stärker für diese Menschen einsetzen. So, wie sie sich seit Jahrzehnten für die 16 Prozent aller Menschen weltweit einsetzt, die mit Behinderungen leben. Ihre Mission ist es, Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe Schritt für Schritt wahr zu machen.
Beruflich war sie u.a. beim WWF, CARE Österreich und in der Austrian Development Agency (ADA) engagiert, bevor sie 2011 zu Licht für die Welt kam. Bis zu ihrer Pensionierung im Dezember 2022 war sie in mehreren leitenden Positionen tätig, unter anderem übernahm sie die Bereichsleitung der Programme und die Leitung der Anwaltschaft International und für Österreich.
Johanna Mang und Licht für die Welt
In mehr als zehn Jahren bei Licht für die Welt hat Johanna Mang, gemeinsam mit ihren Kolleg*innen, viel erreicht.
Beispielsweise konnte sie den Aufbau der Licht für die Welt Büros in den Ländern vorangetreiben. Auch ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass Licht für die Welt heute auf internationaler Ebene im Bereich Augengesundheit und Inklusion als wichtiger Akteur wahrgenommen wird.
Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Daher haben wir in unserem Archiv gesucht und ein paar Aufnahmen gefunden, die Johanna in Aktion zeigen:
Ganz unabhängig von ihrer beruflichen Funktion ließen Johanna Mang die persönlichen Erlebnisse während ihrer Licht für die Welt Projektbesuche nicht mehr los. Ein Besuch in Mosambik blieb ihr besonders in Erinnerung: In einem Krankenhaus traf sie zwei 3-jährige Kinder, die beide an einem Augentumor erkrankt waren.
Und du weißt, in Österreich hätten sie vielleicht eine Überlebenschance… Das ist etwas, das mir wirklich nahe geht.
Johanna Mang
“Es gibt noch viel zu tun”
Johanna Mangs unermüdlicher Einsatz für die Rechte aller Menschen kennt keinen Ruhestand. Botschafter Peter Huber betonte bei der feierlichen Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens anerkennend: Ihre Pensionierung Ende 2022 war eher eine “Statusänderung” als der Eintritt in den Ruhestand. Denn sie belegt noch zahlreiche Ehrenämter, beispielsweise ist sie:
- Vorstandsvorsitzende von FAIRTRADE Österreich
- Vorsitzene des Aufsichtsrats des WWF Österreich
- Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der ÖFSE (Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung)
- u.v.m.
Einen wichtigen Beitrag leistet Johanna Mang auch im Monitoringausschuss zur Überwachung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Dank ihrem langen Atem gibt es heute in der österreichischen Politik überhaupt erst ein Verständnis für die Notwendigkeit von Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe.
„Es ist auf Johanna Mangs langjährigen und konstruktiven Einsatz zurückzuführen, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den aktuell gültigen Strategien der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit verankert ist.“
Julia Moser, Geschäftsführerin Licht für die Welt Österreich
Ein Ausschnitt aus der feierlichen Ehrung:
Sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen, kommt für Johanna Mang nicht in Frage. Denn, wie sie in ihrer beeindruckenden Dankesrede betont: “Es gibt noch viel zu tun!”
Ihr langer Atem ist etwas, das Johanna Mang auszeichnet. Bei all dem Engagement weiß sie, wie wichtig Selbstfürsorge und ein Netzwerk aus Kolleg*innen ist, um sich gegenseitig zu stützen. Zum Beispiel, wenn sie mal wieder frustriert miterleben muss, dass Inklusion zwar am Papier (in den Strategien) verankert ist, aber nicht umgesetzt und gelebt wird.
Auch ihre Familie, Sport und viel Zeit an der frischen Luft helfen ihr einen Ausgleich zu finden und nicht auszubrennen. Zu sehen, was schon erreicht wurde, gibt ihr zusätzlich Kraft:
Im Rückblick merkt man, was passiert ist.
Johanna Mang
Neujahrswunsch für 2024
Wenn sich Johanna Mang für 2024 etwas wünschen könnte, wäre es: Dass die Gelder, die von Österreich im Rahmen der Strategie der Humanitären Hilfe aufgebracht werden, wirklich dafür eingesetzt werden, Inklusion zu leben.
Denn derzeit sind Menschen mit Behinderungen von Naturkatastrophen und Notfällen leider besonders stark betroffen. Deshalb setzt sich Licht für die Welt weiter für inklusive Notfallhilfe ein. Denn auch wir sehen, dass es noch viel zu tun gibt.
Gleichzeitig ist es schön und wichtig, erreichte Meilensteine zu feiern. In diesem Sinne noch einmal herzliche Gratulation zum Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich, liebe Johanna! Danke für Dein Wirken.