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Licht für die Welt setzt sich als Fachorganisation für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Augengesundheit weltweit ein. Auch das Glaukom, welches die häufigste Ursache für Erblindung ist, wird in unseren Programmen nachhaltig behandelt.
Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist die weltweit häufigste Ursache für irreversible Erblindung und ist unheilbar. Das Krankheitsbild Glaukom umfasst mehrere Augenerkrankungen, die durch eine fortschreitende und nicht wiederherstellbare Schädigung des Sehnervs gekennzeichnet sind.
Eines der wenigen und selten auftretenden Glaukom Symptome ist eine Einschränkung des Gesichtsfeldes und bleibt oft unbemerkt. Wird die Krankheit nicht behandelt, verschlechtert sich das Sehvermögen, bis die betroffene Person erblindet. Manche Formen von Glaukom sind vererbbar, daher sollten sich auch Familienmitglieder von Betroffenen untersuchen lassen.
Früherkennung von Glaukom Symptomen ist entscheidend
Das Glaukom ist eine Krankheit, die den Nerv des Auges angreift und die etwa 5 % der Menschen betrifft. Je früher man sie entdeckt, desto besser kann ein Fortschreiten verhindert werden – denn die Schädigung des Nervs kann nicht rückgängig gemacht werden.
Dr. Immaculate Emoru, Augenärztin, Mulago National Referral Hospital, Uganda
Glaukom: Behandlungen erfordern Wissen und Technologie
Nur geschulte Augenärzt*innen können die Krankheit diagnostizieren. Doch in vielen Ländern Afrikas sind nur wenige Augenspezialist*innen mit der Diagnose und den Behandlungsmethoden des Glaukoms vertraut. Zudem gibt es nicht genügend Bewusstsein für die Krankheit.
Es gibt keinen einfachen Screening-Test, um Glaukom auf Gemeindeebene frühzeitig zu erkennen. Hinzu kommt der geringe Bekanntheitsgrad bei nicht-augenmedizinischem Gesundheitspersonal und der Bevölkerung im Allgemeinen.
Dr. Geoffrey Wabulembo, Experte für Augengesundheit und vernachlässigte Tropenkrankheiten bei Licht für die Welt
Wir von Licht für die Welt verfolgen gemeinsam mit unseren Partner*innen das Ziel, die Glaukom Behandlung zu verbessern und Augenlicht zu retten.
Wissensaufbau für eine erfolgreiche Glaukom Behandlung
Unser Pilotprogramm zum Aufbau und zur Stärkung von Glaukom Behandlungen startete 2019 in Burkina Faso, Äthiopien und Mosambik. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es weder in Burkina Faso noch in Mosambik Spezialisierungstrainings zu Glaukom für Fachpersonal.
Über vier Jahre hinweg haben wir gemeinsam mit den jeweiligen nationalen Gesundheitsministerien, medizinischen Ausbildungseinrichtungen und augenmedizinischen Fachverbänden zusammengearbeitet und einen Leitfaden für die Verbesserung der Glaukom Behandlung erstellt. Das Ziel dabei war es, langfristige und nachhaltige Verbesserungen in der nationalen Gesundheitsversorgung zu erreichen.
Ein Leitfaden revolutioniert die Glaukom Behandlung in den Ländern Afrikas
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir von Licht für die Welt einen Leitfaden erstellt, der jede*r Ärzt*in dabei helfen soll, Glaukom zu erkennen und zu behandeln.
„Das Toolkit enthält Tipps zur Sensibilisierung des Gesundheitspersonals und der Bevölkerung sowie Richtlinien für die Einführung von Standards im Gesundheitssystem für die Glaukom-Behandlung“, erklärt Dr. Wabulembo. „Wenn das Kit in verschiedenen Ländern Anwendung findet, kann es wichtige Anhaltspunkte zu Behandlungsprotokollen, Investitionsbedarf in Ausrüstung und Fachpersonal liefern.“
Wissen verbreiten – Starke Wirkung erzielen
Seit dem Start des Programms wurden sieben augenmedizinische Abteilungen mit der entscheidenden technischen Infrastruktur für die Glaukom-Diagnose und Behandlung ausgestattet.
Auf der Grundlage dieses Toolkits haben in Burkina Faso, Äthiopien und Mosambik bereits neun Augenärzt*innen eine Glaukom-Zusatzausbildung erhalten. 22 Augenärzt*innen wurden in der Glaukom-Chirurgie weitergebildet. Zusätzlich wurden weitere 118 Augenärzt*innen darin geschult, Glaukom angemessen zu behandeln.
Die zukünftige Verbreitung des Leitfadens und Wissensaufbau in Ostafrika ist ein Grundstein, um einen der häufigsten Gründe für Erblindung frühzeitig zu erkennen und die schlimmsten Auswirkungen der Krankheit zu verhindern.