- Humanitäre Hilfe
- Inklusion im Beruf
Das Leben im Südsudan ist von gewaltsamen Konflikten, Dürren und Überflutungen geprägt. Im jüngsten Staat der Welt sind rund zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Doch welche Zukunftsperspektiven gibt es für jene, die alles zurückgelassen und somit eine unsichere Zukunft vor sich haben?
Mehr als die Hälfte aller vertriebenen Menschen flüchten innerhalb ihres eigenen Landes. Auch im Südsudan haben Vertriebene Zuflucht in einem der Flüchtlingscamps gefunden. Dort verbringen sie viele Jahre, bevor sie in der neuen Heimat Fuß fassen oder in die alte zurückkehren können.
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in Flüchtlingscamps
Auch in einem Flüchtlingscamp müssen die Menschen weiterhin für sich und ihre Familien sorgen. Nahrung und Wasser sowie ärztliche Besuche oder Schulgebühren sind nicht kostenfrei und müssen von den Familien selbst bezahlt werden.
Licht für die Welt bietet Trainings an, damit binnenvertriebene Menschen aus ihrer schwierigen Situation herauskommen. Sie lernen ein kleines Geschäft, wie etwa ein Teehaus oder einen Lebensmittelshop, erfolgreich zu führen oder durch Produktion von etwa Flüssigseife Geld zu verdienen.
Die 29-jährige Tuna Marcello Dafaallah musste ihre Heimatstadt Baazi verlassen, denn die Bedrohungen, ausgelöst durch den politischen Konflikt, waren zu groß. Gemeinsam mit ihren Kindern flüchtete sie 2016 in das Flüchtlingslager Naivasha im Südsudan. Tuna nahm für drei Monate an einem der Weiterbildungstrainings von Licht für die Welt teil, welches Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen soll.
Das Training hat mein Leben verändert. Menschen mit Behinderungen, wie ich, haben gelernt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Trainer*innen haben uns Buchhaltung beigebracht und gezeigt, wie man Gewinn macht. Ich habe gelernt, wie man einfache Geschäfte macht, und danach habe ich meinen kleinen Laden eröffnet.
Tuna Marcello Dafaalah, Binnenvertriebene aus dem Südsudan
Arbeit für Menschen mit Behinderungen bietet Sicherheit und Chancen
In einem Flüchtlingslager ein stabiles Einkommen zu haben, ist für viele Menschen, aber vor allem für Menschen mit Behinderungen, nicht selbstverständlich.
Ich habe zwei Kinder, die in die Schule gehen. Jetzt haben wir immer etwas zu essen, zu trinken und ein Dach über dem Kopf. Es ist mir so wichtig, für sie sorgen zu können, denn ihr Vater ist verstorben.
Tuna Marcello Dafaalah, Binnenvertriebene aus dem Südsudan
Tuna ist eine von 13 Millionen Menschen mit Behinderung weltweit, die ihre Heimat verlassen mussten. Das Leben mit Behinderungen bringt im Alltag zahlreiche Herausforderungen mit sich. Notsituationen wie Konflikte oder Naturkatastrophen erschweren die Situation für Menschen mit Behinderungen.
Die von Licht für die Welt ermöglichten Ausbildungen geben Menschen mit Behinderungen die Chance, sich eine selbstständige Zukunft aufzubauen, die ihnen in einer neuen Umgebung Sicherheit und Halt bietet.
Wollen Sie mehr über den komplexen Konflikt im Südsudan erfahren? Hören Sie hier den Beitrag von Marlene Groihofer auf Radio Klassik.