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Albinismus: Mit lebensgefährlichen Mythen aufräumen

13.06.2024
Eine Familie steht vor ihrem Haus und lächelt in die Kamera. Die Mutter, umringt von ihrer Familie, lebt mit Albinismus. Sie hat blonde Haare und trägt ein beige-weißes Kleid.
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Am heutigen Welttag des Albinismus wollen wir gefährliche Mythen aufdecken und auf das Stigma rund um Albinismus aufmerksam machen.

Menschen mit Albinismus fallen auf. Vor allen in Afrika südlich der Sahara, wo die genetische Eigenschaft häufiger auftritt als in anderen Bereichen der Welt. Ein Mangel an Melanin, das die Haut auch vor Sonnenbrand schützt, ist der Grund für auffallend helle Haut und Haare. Neben den gesundheitlichen Herausforderungen wie sonnenempfindlicher trockener Haut ranken sich viele Mythen und Vorurteile um Menschen mit Albinismus, die ernsthafte seelische und körperliche Folgen haben.

Einige Beispiele für solche gefährlichen Mythen:

  • Albinismus sei ein Fluch der Götter oder Ahnen und der Kontakt zu Menschen mit Albinismus bringe Unglück, Krankheit oder Tod.
  • Menschen mit Albinismus seien unsterblich, weil sie Geister seien.
  • Geschlechtsverkehr mit einer Frau mit Albinismus sei ein Heilmittel für AIDS.
  • Ein Glücksbringer oder ein Trank, gemacht aus Körperteilen eines Menschen mit Albinismus, bringe demjenigen, der ihn besitzt, Wohlstand, Glück und Erfolg.

Alle diese Mythen sind falsch und führen dazu, dass Menschen mit Albinismus ausgegrenzt, diskriminiert, mit HIV infiziert, entführt oder sogar ermordet werden.

Soziale Ausgrenzung mit lebensgefährlichen Folgen

Dorlinda sitzt mit einem ihrer drei Kinder vor ihrem Haus in Mosambik. © Licht für die Welt

Dorlinda aus Mosambik ist Mutter von drei Kindern und weiß, wie es sich anfühlt, ausgeschlossen und diskriminiert zu werden.

 „Ich fühle mich nicht frei oder sicher. Es macht mich sehr traurig und ich frage mich oft, wie wir die Situation für Menschen mit Albinismus verändern können“, erzählt sie uns. 

Gesundheitsvorsorge wird dringend gebraucht

Das tägliche Leben ist eine Herausforderung, denn Menschen wie Dorlinda finden oft nur schwer Arbeit und erhalten keine Gesundheitsvorsorge. Doch gerade Letztere wäre sehr wichtig.

Weil Melanin bei Albinismus nur in sehr geringen Mengen vorhanden ist, kommt es schnell zu Sonnenbrand. Leistbarer Sonnenschutz ist kaum vorhanden, weswegen Sonnenbrände besonders stark sind und langfristig zu Hautkrebs führen können. 

Albinismus hat auch Auswirkungen auf die Augengesundheit . Die reduzierte Pigmentierung der Retina und Iris schränkt das Sehvermögen ein, führt zu Augenzittern und erhöht die Häufigkeit von Augenentzündungen. 

Besondere Aufmerksamkeit am Welttag des Albinismus

Um das Leben von Menschen mit Albinismus zu verbessern, müssen Mythen dringend aufgeklärt werden. Deshalb unterstützt Licht für die Welt lokale Organisationen. Vorbilder und SozialarbeiterInnen klären auf und Informationen werden breit und für alle verständlich verteilt. 

Dorlinda und ihr Mann Fanuel können sich ihren Lebenshalt nun selbst verdienen, weil sie gemeinsam eine Schneiderei gegründet haben. © Licht für die Welt

Zusätzlich unterstützt Licht für die Welt Menschen mit Albinismus dabei, eine Ausbildung zu absolvieren und durch Einkommen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dorlinda und ihr Mann haben gemeinsam eine Schneiderei eröffnet und verdienen sich nun ihren Lebensunterhalt selbst.